Ergebnisse aus einer Umfrage reicht bei Weitem nicht für Innnovationen. Führe lieber ein Kunden-Interview!
Hinter Offensichtlichem neue Bedarfe aufspüren, hilft dir bessere Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.
Führst du Umfragen bei deinen Kunden durch? Umfragen sind häufig angewandte Research-Tools im Marketing. Sie haben jedoch ein Manko: Sie holen nur das Bewusste aus deiner Zielgruppe hervor.
Tiefere Erkenntnisse für Produkt-Innovationen und neue Dienstleistungen enthüllen dir Interviews – viel besser als eine Umfrage. Und diese Interviews werde ich dir heute ans Marketing-Herz legen.
Berate ich neue Kunden starten wir oft bei der Buyer Persona, der Lieblingszielgruppe. Wer sie genau ist, was deren Herausforderungen und Wünsche sind. Die Buyer Persona genau zu beschreiben ist in meiner Coaching Arbeit eine Ausgangsbasis für neue Produkte oder Services.
Als erfahrene Geschäftsführer:in kennst du deine Kunden sicher in- und auswendig, da du schon lange mit ihnen zusammenarbeitest. Die meisten meiner Kunden können mir in der Beratung sofort die wichtigsten Fakten nennen.
Oft fällt mir dabei jedoch auf, dass bei der Beschreibung keine wirklich neuen Erkenntnisse herauskommen, sondern es ist vielmehr ein herunter rattern von Fakten, die auf eine beliebige Zielgruppe in dieser Branche passen könnten.
Sie bewegen sich damit oft nur an der Oberfläche. Und diese ist nicht ausreichend, für neue Ideen.
Dabei könnten wir, wenn wir unsere Klientel aufmerksamer beobachten würden, viel bessere Insights erhalten, über die Bedarfe und mögliche Produkt- bzw. Service-Neuerungen.
Spätestens seit Beginn des Online Marketings wird die Umfrage umfänglich eingesetzt, um neue Erkenntnisse über unsere Kunden zu gewinnen:
Sie sind online schnell gemacht (z.B. Survey Monkey) und kosten wenig – nur Zeit.
Wer auf Newsletter im Marketing setzt, kann durch Leser, die dir und der Expertise deines Teams vertrauen, schnell zu ein paar Erkenntnissen kommen. Bedarfe abzufragen. Zufriedenheit zu messen und…die Superschlauen unter uns, wollen damit das Engagement auf Social Media erhöhen und am besten die Zielgruppe gleich „vorglühen“, um das nächste Produkt schnell „rein zu verkaufen“.
Doch hier hakt es.
Denn in Umfragen wird nur der bekannte oder bewusste Teil beim Teilnehmer abgefragt. Dabei ist doch der unbewusste Teil viel spannender!
Bei meinen Kunden sehe ich oft, dass sie keine wesentlichen Erkenntnisse durch Umfragen gewinnen. Es ist also eher eine Bestätigung der Annahme oder der Erfahrung, die sie schon gewonnen haben. Das bringt dich nicht weiter!
Möchtest du jedoch etwas wirklich Neues herausfinden, brauchst du tiefere Erkenntnisse. Das schaffst du indem du persönliche Interviews durchführst.
Denn:
Wir Menschen sind oft unbeabsichtigt widersprüchlich, mit dem was wir sagen, tun, denken und fühlen. (Quelle: IDEOU – School of Design Thinking, Stanford)
Die Freundin, die dir monatelang davon erzählst, dass sie sich nur noch vegetarisch ernährt, aber an Weihnachten muss Fleisch-Fondue schon sein – rein aus Tradition.
Ein Beispiel aus der Küche einer Bekannten, die ihre Kinder vom alternativen Wunderheiler behandeln lässt. Der sagte ihr, sie dürfe keine Brotboxen aus Plastik verwenden, da ihre Jungs schon „zu viel Plastik“ im Körper hätten.
Und während sie das erzählte, schnappte sie sich das Insektenvernichtungsspray an der Spüle und feuerte treffsicher das Gift auf die lästigen Fliegen.
Oder auch nur die guten Neujahrsvorsätze endlich regelmäßig Sport zu betreiben und dann doch den Winterabend in Jogginghosen gemütlich auf der Couch zu verbringen.
Wir Menschen sind unbeabsichtigt widersprüchlich. Jeder von uns. Entdecken können wir das, wenn wir uns Zeit nehmen und beobachten.
Interviews dauern länger als Umfragen. Dafür hast du die Chance, zahlreiche Geschichten deiner Zielgruppe zu hören, tiefere Erkenntnisse zu gewinnen, vielleicht die eine oder andere Widersprüchlichkeit zu entdecken und auf neue Service- oder Produktideen zu kommen.
Probiere es doch mal aus!
Deine Zielgruppe genau zu erforschen und im Kunden-Interview zu beobachten kommt aus dem Ansatz des Design Thinkings. Damit beschäftige ich mich im Moment intensiver in meiner Weiterbildung an der Ideou-School of Design Thinking.
Auf was du bei Interviews achten solltest, erkläre ich dir im nächsten Blogartikel.
Herzliche Grüße
Susanne
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